Reboarder Kindersitze

Reboarder Kindersitze

Reboarder sind schon seit einigen Jahren im Gespräch. Sie mindern das Verletzungsrisiko von Kleinkindern bei einer Fahrt mit dem Auto. Die rückwärts gerichteten Kindersitze haben beim Test der Reboarder bewiesen, dass sie die Verletzungsgefahr im Bereich von Kopf und Nacken in Zeiten eines Aufpralls deutlich verringern. Nur weil die komplizierte Handhabung in die Testergebnisse zur Hälfte mit einfließt, schneiden Reboard-Kindersitze in den Bewertungen von Stiftung Warentest oder ADAC nur mittelmäßig ab. Trotzdem sollen Babys bis 15 Monate seit 2013 möglichst in Babyschalen als rückwärts gerichtetem Autokindersitz entgegen der Fahrtrichtung transportiert werden. Die I-Size Regelung soll nach einer Übergangszeit für ganz Europa verbindend werden.

Durch die Aufprallkräfte bei einem Unfall wird der Kopf eines in Fahrtrichtung sitzenden Kleinkindes ruckartig nach vorn gerissen. Durch den rückwärtig angebrachten Kindersitz wird das Baby bei einem Crash rückwärts in den schützenden Sitz gedrückt und nicht nach vorne.

Was bedeutet I-Size noch?

Die Autokindersitze werden nach Normgruppen statt nach dem Gewicht klassifiziert. Das Alter einer Normgruppe für Reboarder im Test kann von Hersteller zu Hersteller variieren. Die neuen Kindersitze dürfen zur Unfallsicherheit nicht mehr mit dem 3-Punkt-Gurt befestigt werden. In jedes neue Auto werden mindestens zwei i-Size Halterungen für Kindersitze eingebaut. I-Size-Halterungen sind mit dem herkömmlichen Isofix vergleichbar. Allerdings kann, anders als bei Isofix, jeder Kindersitz mit einem Stützbein Long Therm versehen werden. Der Reboarder lässt sich, wenn die Beine des Kindes zu lang werden, als vorwärts gerichteter Kindersitz verwenden.

Was passiert bei einem Frontalcrash?

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Der Reboarder lässt sich, wenn die Beine des Kindes zu lang werden, als vorwärts gerichteter Kindersitz verwenden.

Durch die Aufprallkräfte wird der Kopf eines in Fahrtrichtung sitzenden Kleinkindes ruckartig nach vorn gerissen. Auf den Nacken des Kleinkindes wirken dabei durch den verhältnismäßig großen Kopf Druckkräfte, wie sie bei einem Sturz aus der dritten Etage eines Hauses entstehen. Schon bei einer normalen Geschwindigkeit in der Stadt kann der Druck bei einem Auffahrunfall bis zu 300 kg ausmachen. Die noch schwachen Nackenmuskeln, die bei Kleinkindern erst mit rund vier Jahren richtig entwickelt sind, können mit dieser Belastung nicht umgehen. Die Folgen sind schwere und schwerste Verletzungen, die bis zur Querschnittslähmung reichen können oder gar mit Todesfolge enden.

Was kann ein Reboarder Kindersitz?

Der entgegen der Fahrtrichtung eingebaute Kindersitz wirkt mit seiner Schale aus Hartkunststoff wie ein Schutzschild. Der Hinterkopf des Kleinkindes ruht auf der Polsterung. Bei einem Aufprall wird der Kopf tiefer in die Polster gedrückt und nicht nach vorn gerissen. Der Halsbereich wird weniger belastet. Die gesamten Aufprallkräfte verteilen sich über den Rücken. Statt eines Drucks von 300 kg wurden im Crashtest nur 60 kg Belastung gemessen. Leider erzielen die Reboard Kindersitze beim Testpunkt Seitenaufprallschutz aufgrund ihrer Bauweise nicht so gute Ergebnisse wie herkömmliche Autositze. Allerdings starb in den letzten 40 Jahren in Schweden kein einziges Kind in einem rückwärts gerichteten Kindersitz. Rund 90 Prozent aller Kinder unter vier Jahren werden in Schweden in einem rückwärts gerichteten Kindersitz transportiert.

Features eines Reborder Kindersitzes

  • lassen sich vorwärts oder rückwärts einbauen
  • lassen sich mit dem Isofix Rückhaltesystem befestigen
  • sind nach der neusten EU-Norm 129 gefertigt
  • bieten höchsten Fahrkomfort für die Kleinsten
  • mit veränderbarer Kopfstütze
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Vorteile eines Reboarders

Ihre Kinder sitzen weiter oben als in einem vorwärts gerichteten Kindersitz oder in der Babyschale. Durch das Seitenfenster und die Heckscheibe können sie die Landschaft betrachten, die nicht so schnell wie bei einer Sitzposition in Fahrtrichtung vorbeifliegt. Die Kinder stört der Umzug von der Babyschale in einen Reboarder Kindersitz nicht. Sie sind das Rückwärtsfahren bereits gewohnt und sehen im Reboarder Sitz viel mehr. Deshalb gestaltet sich der Umzug einfach und die Kleinen sind eher zufrieden. Um Blickkontakt zu halten, lässt sich ein Spiegel installieren.

Ausstattung des Kindersitzes

Reboarder Autositze erscheinen sehr groß. Dennoch ist der Sitzbereich genau so groß wie bei einem herkömmlichen Kindersitz. Zieht Ihr Kind von der Babyschale in einen Reboarder, dann können Sie in der ersten Zeit, bis das Kind richtig in den Sitz hineingewachsen ist, einen im Handel erhältlichen Sitzverkleinerer für Reboarder Kindersitze oder einen Unterlegekeil verwenden. Wie bei normalen Kindersitzen gibt es für rückwärts gerichtete Kindersitze verschiedene Gewichtsklassen und Größen. Derzeit sind im Handel Reboarder bis zu einem Gewicht von 25 kg zugelassen. Der Autokindersitz verfügt über einen Seitenaufprallschutz mit Energieabsorbern, gepolsterte Seitenwangen und Sonnenschutz im Gesichtsbereich. Die Rückhaltegurte als Hosenträgergurt mit Gurtschonern sorgen für eine sichere Befestigung der Kleinsten. Ein Reboard Kindersitz lässt sich bis zur Ruheposition neigen. Er ist mit einem Schonbezug versehen, der sich bei Verschmutzung leicht abziehen und waschen lässt.

Wohin mit den Füßen?

Der Autositz schließt nicht bündig mit der Rückenlehne ab. Für kleine Füße bleibt auf dem Sitz noch genügend Platz, auch wenn die Beine noch wachsen. Um die Polster im Font nicht zu verschmutzen, kann die Rückbank mit einem Trittschutz geschützt werden.

Darf der Reborder auf dem Beifahrersitz befestigt werden?

Dagegen gibt es keine Einwände, wenn der Abstand zwischen Vordersitz und Kopf mindestens 55 cm beträgt. Der Airbag auf der Beifahrerseite wird vor der Montage abgeschaltet. Das Armaturenbrett dient als zusätzliche Stütze für rückwärtsgerichtete Kindersitze.

Wie gestaltet sich der Einbau?

Die Montage über Isofix ist einfach. Die Basis rückwärtsgerichteter Kindersitze wird in die Ösen mit der Iso-Ein-Klick-Installation eingeklinkt. Bei drehbaren Systemen mit Basisstation lässt sich der Kindersitz zudem noch zur Seite drehen, um das Kind hineinzusetzen. Bei Reboardern mit Babyschale ist es möglich, diese separat herauszunehmen.

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Reboarder Kindersitz – das Fazit

Mit mehr Akzeptanz unter der Bevölkerung werden sich die durchaus zünftigen Preise von rückwärts gerichteten Kindersitzen nach unten verändern, denn das geringere Verletzungsrisiko für die Kleinsten ist schon lange im Reboarder Test bewiesen. Die besten Reboarder ohne Schadstoffe sind im Testbericht von Stiftung Warentest aufgelistet.

Rainer Hoppe

Rainer Hoppe

Produkttester
Über den Autor: Rainer Hoppe ist ein kritischer und professioneller Produkttester. Er hat bereits über 400 Produkte getestet und umfangreiche Testberichte erstellt. Aktuell leitet Rainer unsere Kindersitz Test Reihe. Rainer, Anfang 30, ist ein begeisteter Technik und Computer-Fan, Freizeit-Mountain-Biker sowie ein stolzer und rührender Vater einer kleinen Tochter.
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Der entgegen der Fahrtrichtung eingebaute Kindersitz wirkt mit seiner Schale aus Hartkunststoff wie ein Schutzschild. Der Hinterkopf des Kleinkindes ruht auf der Polsterung. Bei einem Aufprall wird der Kopf tiefer in die Polster gedrückt und nicht nach vorn gerissen.
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